DIE TORE DER WELT von Ken Follett
Reihe: Kingsbridge Reihe, Teil 2
Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 1.312 Seiten
Historische Epoche: Spätmittelalter
Schauplatz: England
Inhalt:
In Die Tore der Welt*, dem zweiten Teil der Kingsbridge-Reihe, setzt Ken Follett seine Erzählung über die bewegte Geschichte einer (fiktiven) englischen Gemeinde fort und setzt dabei rund 200 Jahre nach der Handlung von Die Säulen der Erde an.
England, 1327: Es ist der Tag nach Allerheiligen und die Bürger von Kingsbridge versammeln sich im Schatten der Kathedrale.
Von ihnen unbemerkt werden einige Kinder im Wald Zeugen eines Kampfes – und eines gefährlichen Geheimnisses, das zu bewahren sie einander schwören.
Jedes der Kinder versucht, sein Glück zu machen. Jedes wählt seinen eigenen Weg: Der rebellische Merthin, ein Nachfahre des großen Baumeisters Jack. Sein Bruder Ralph, der in den Ritterstand aufstrebt.
Die junge Caris, die sich nach Freiheit sehnt und Menschen heilen will. Gwenda, die Tochter eines Tagelöhners, deren größtes Glück die Liebe ist.
Und Godwyn, ein Mönch, der nur ein Ziel vor Augen hat: Prior von Kingsbridge zu werden. Um jeden Preis …
Rezension Die Tore der Welt
Den ersten Teil der Kingsbridge Saga (Die Säulen der Erde) sowie das Prequel (Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit) hat hier im Blog zwar Mümmler rezensiert, aber natürlich habe ich beide Werke ebenfalls gelesen und war so begeistert, dass nun ich die Rezension zum zweiten Teil, Die Tore der Welt*, übernehmen wollte.
Zunächst fand ich nicht so richtig in die Geschichte der etwa 200 Jahre nach Die Säulen der Erde spielenden Fortsetzung hinein, weshalb ich beim Lesen auch nur sehr schleppend voran kam.
Doch als dann nach schätzungsweise einem Drittel des Buches die Handlung deutlich mehr Schwung aufnahm, steigerte sich mein Lesetempo enorm und ich konnte das Buch irgendwann nur noch schwer zur Seite legen.
Sehr gut gefallen hat mir die thematische Vielfalt, die Ken Follett in Die Tore der Welt eingebracht hat: Architektonische Grundprinzipien werden zwar immer noch geschildert – wenn auch (gefühlt) nicht so stark ausgeprägt wie im Vorgänger – und auch die wirtschaftliche Situation der Menschen im Mittelalter wird gewohnt kenntnisreich dargestellt.
Darüber hinaus werden aber auch gänzlich neue Themen behandelt wie allem voran die Pest und ihre verheerenden Auswirkungen. Aber auch die Heilkunst sowie die Emanzipation der Frau sind zentrale Motive dieses historischen Romans.
Ebenfalls vielfältig geht es bei den gesellschaftlichen Schichten zu, in die man in Die Tore der Welt Einblick erhält. Die Lebensumstände von Adel, Klerus und Stadtbewohnern (ob arm oder reich) sowie der (meistens armen) Landbevölkerung werden gleichermaßen detailreich dargelegt, was so nur durch eine ausgezeichnete Recherchearbeit möglich ist.
Vor allem hat mich aber begeistert, wie Ken Follett es erneut schafft, die Welt des Spätmittelalters lebendig werden zu lassen und man als Leser ein klares Bild davon bekommt, wie es wohl gewesen wäre, wenn man zu dieser Zeit geboren worden wäre.
Ich kann Die Tore der Welt trotz des leicht holprigen Einstiegs nicht nur Freunden von Mittelalter Romanen wärmstens ans Herz legen, sondern jedem, der gerne ein gutes und insgesamt dann doch kurzweiliges Buch lesen möchte.
EDIT: Von daher habe ich inzwischen auch die beiden anderen Teile der Kingsbridge Saga*, Das Fundament der Ewigkeit sowie Die Waffen des Lichts, gelesen und rezensiert.
Außerdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, selbst auch ein Rezept zu dieser Buchreihe beizusteuern, auch wenn Mümmler dazu bereits einen authentischen und unglaublich leckeren Mittelalter Eintopf veröffentlicht hat.
EDIT: Bei mir hat es etwas nicht ganz so Authentisches gegeben, das aber genauso lecker ist: eine mit den Getreideresten meines Mittelalter Ales gebackene Mittelalter Pizza.
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