Die Waffen des Lichts Kingsbridge 5
Rezensionen

DIE WAFFEN DES LICHTS (KINGSBRIDGE 5) von Ken Follett

Reihe: Kingsbridge Reihe, Teil 5

Verlag: Lübbe

Seitenzahl: 880 Seiten

Historische Epoche: Das Lange 19. Jahrhundert, Industrialisierung, Napoleonisches Zeitalter

Schauplatz: England, Belgien, Frankreich


Inhalt:

Mit Die Waffen des Lichts* schließt der britische Erfolgsautor Ken Follett seine Kingsbridge Saga* ab und erzählt von den umwälzenden Ereignissen zu Beginn des langen 19. Jahrhunderts in Europa, die auch vor der fiktiven englischen Stadt Kingsbridge nicht halt machen.

Kingsbridge, ab 1792: Für die Bewohner der Stadt und der umliegenden Dörfer bricht eine neue Ära an, in der Tradition und Fortschritt aufeinanderprallen, Klassenkämpfe in alle Teile der Gesellschaft vordringen und der gesamte Kontinent von einem erbitterten Krieg erfasst wird: die Zeit der Industrialisierung.

Ein industrieller Wandel, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat, ergreift ganz England – und damit auch Kingsbridge – und nimmt denjenigen, die in den Garn- und Tuchmanufakturen arbeiten, die Grundlage ihrer Existenz. Gefährliche neue Maschinen ersetzen die Arbeit von Hand und reißen Familien auseinander.

Während die Herrschenden in England alles dafür tun, um ihr Land zur dominierenden Wirtschaftsmacht zu formen, greift in Frankreich Napoleon Bonaparte nach der Macht. Bald schon dürstet es ihn nach mehr: Spanien, die Niederlande, ganz Europa. Ein großer internationaler Konflikt bahnt sich an, immer mehr Männer ziehen in den Krieg.

Zugleich stellt sich eine Gruppe von Kingsbridgern – darunter Spinnerin Sal Clitheroe, Tuchhändler Amos Barrowfield, Weber David Shoveller und Kit, Sals ebenso erfinderischer wie eigenwilliger Sohn – dem Kampf einer ganzen Generation. Sie streben nach Bildung und Wissen und kämpfen für eine Zukunft ohne Unterdrückung …

Rezension Die Waffen des Lichts

Den ersten Teil der Kingsbridge Saga (Die Säulen der Erde) sowie das (als Teil 4 geführte) Prequel (Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit) hat hier im Blog zwar Mümmler rezensiert, ab dem zweiten Teil, Die Tore der Welt, habe dann aber ich übernommen, weshalb ich nun nach Das Fundament der Ewigkeit auch den wahrscheinlich letzten Teil der Reihe rezensiere.

In Kingsbridge 5: Die Waffen des Lichts macht die Saga zeitlich zwar den zweitkleinsten, thematisch aber ihren größten Sprung und stellt mit der Industrialisierung ein Thema in den Mittelpunkt, das die mittelalterlichen Produktionsweisen komplett über den Haufen wirft.

Daneben spielen auch noch der Aufstieg und Fall Napoleon Bonapartes bzw. die Auswirkungen seiner Kriege auf Kingsbridge eine wichtige Rolle und laut Klappentext des Buches soll auch der Kampf um Bildung und Freiheit ein, wenn nicht sogar das zentrale Thema dieses historischen Romans sein.

„Fortschritt und Niedergang, Krieg und Befreiung, Liebe und Verrat – in seinem fünften Kingsbridge-Roman rückt Ken Follett erneut ein großes, zeitloses Thema in den Mittelpunkt: den Kampf um Bildung und Meinungsfreiheit.“

Klappentext Die Waffen des Lichts

Zu meiner Enttäuschung musste ich bei der Lektüre des Romans aber feststellen, das dieses zentrale Thema zwar in einigen Handlungssträngen angelegt ist, aber für meine Begriffe viel zu dürftig ausgearbeitet wurde. Anders ausgedrückt: Die titelgebenden Waffen des Lichts kommen viel zu selten zum Einsatz und auch, wenn man an eine Rüstung des Lichts denkt, was eine wortgetreuere Übersetzung des Originaltitels wäre, erschließt sich mir nicht, wo diese an zentraler Stelle zu finden sein soll.

Dadurch bleibt der Kampf um Bildung und Freiheit gegenüber den beiden anderen genannten Themen klar im Hintertreffen, wobei über den größten Teil des Romans hinweg die Industrialisierung im Fokus steht und der Kampf gegen Napoleon erst zum Ende der Handlung stark an Bedeutung gewinnt.

Die Darstellung der historisch sehr bedeutenden Ereignisse Industrialisierung und Napoleonische Kriege hat mir dafür sehr gut gefallen und insbesondere bei der Schilderung der Schlacht bei Waterloo kam richtig Spannung auf.

Dies war jedoch so ziemlich der einzige Lichtblick an Die Waffen des Lichts. Der Roman konnte das für gewöhnlich sehr hohe Niveau der Kingsbridge Reihe leider nicht halten.

Dies lag aus meiner Sicht, neben dem nur schwach behandelten zentralen Thema, an zwei Dingen:

Zum einen bleiben die meisten Figuren blass, sodass ich mit keiner von ihnen so mit fiebern konnte, wie ich es von den vorherigen Teilen gewohnt war. Lediglich bei der Darstellung des Bösewichts konnte Ken Follett an alte Glanzleistungen anknüpfen, vermiest dies jedoch für meine Begriffe stark durch ein absolut unglaubwürdiges Ende.

Zum anderen fand ich die Handlung recht vorhersehbar. Gab es bei den anderen Teilen meistens sehr überraschende Wendungen, hält Kingsbridge 5 auch in dieser Hinsicht nichts parat, was mich vom Hocker hauen konnte.

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Darüber hinaus finden sich in der deutschen Übersetzung auffällig viele Fehler – insbesondere ausgelassene Wörter, aber auch ein ohne „n“ geschriebenes „Kontigent“ – was in der Häufung für ein derart hochwertig produziertes Produkt eigentlich unfassbar ist.

Damit muss ich als Fazit sagen, dass mich Die Waffen des Lichts leider ziemlich enttäuscht hat und klar das schlechteste Buch der Kingsbridge Saga ist. Da sich die Reihe, wie bereits erwähnt, aber auf einem sehr hohen Durchschnittsniveau bewegt, bedeutet mein Klagen über die Schwächen von Kingsbridge 5 nicht, dass das Buch nicht lesenswert ist.

Im direkten Vergleich mit vielen anderen historischen Romanen wird es wahrscheinlich als Sieger des Duells vom Platz gehen, nur halt eben nicht im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern. Dort handelt es sich eine richtig blutige Nase ein. 😉

Wenn Sie im Vorfeld Ihre hohen Erwartungen etwas zurückschrauben, kann ich Ihnen diesen historischen Roman daher durchaus empfehlen.

Als Rezepte zur Kingsbridge-Buchreihe wurden bereits Mümmlers leckerer Mittelalter Eintopf veröffentlicht sowie meine mit den Getreideresten meines Mittelalter Ales gebackene Mittelalter Pizza.


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Meine größte Leidenschaft ist zwar das Schnabulieren, aber hin und wieder lese ich auch gerne ein gutes Buch und daher freue ich mich, dass ich auf Mümmlers Blog darüber schreiben darf.

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