REZEPT Mittelalter Gebäck
Zu Umberto Ecos weltberühmten Roman Der Name der Rose habe ich ein Mittelalter Gebäck gebacken, das im Buch selbst namentlich erwähnt wird: Santa Lucia Augen.
Dabei ist mein Mittelalter Gebäck eine spezielle Form von sogenannten Taralli, einer besonders in Süditalien heute noch beliebten, eigentlich aber eher salzigen Knabberei.
In Apulien gehören die Santa Lucia Augen zu Weihnachten wie bei uns etwa Stollen und Spritzgebäck. Traditionell werden sie dort zum Tag der Heiligen Lucia von Syrakus am 13. Dezember gebacken.
Als „Augen“ wird das Gebäck einerseits aufgrund seiner runden Form mit einem Loch in der Mitte bezeichnet, andererseits aber auch durch die Legende der Heiligen, die im Kern besagt, dass Lucia ihrem Verlobten ihre herausgerissenen Augen geschickt habe, woraufhin die Mutter Gottes ihr noch schönere Augen schenkte.
Ob man die Santa Lucia Augen im Mittelalter exakt so zubereitet hat, wie in diesem Rezept angegeben, weiß ich natürlich nicht mit Gewissheit. Sicherlich kamen so exotische Gewürze wie Sternanis, Fenchelsamen und Zimt aber nur bei den sehr gut betuchten Bevölkerungsschichten auf den Tisch – oder eben in den Klöstern.
Mein Mittelalter Gebäck ist einfach und recht schnell zubereitet, sieht man von der doch recht langen Ruhezeit von über zwei Stunden einmal ab. Während dieser Ruhezeit kann man sich aber gut anderweitig beschäftigen, zum Beispiel mit dem Lesen eines historischen Mittelalter Romans. 😉
Bei der Zuckerglasur war ich zugegebenermaßen etwas sparsam. Es ist durchaus nicht unüblich, die Santa Lucia Augen dick mit Zucker zu überziehen, sodass sie gänzlich weiß sind.
Ich wollte aber bewusst kein recht süßes Mittelalter Gebäck, sondern ein geschmacklich eher neutraleres, bei dem die feinen Gewürznoten gut hervor treten können.
Mittelalter Gebäck
Dieses Ziel habe ich erreicht und war mit den knusprigen Santa Lucia Augen sehr zufrieden. Sie schmecken tatsächlich so, wie ich mir authentisches Mittelalter Gebäck vorstelle.
Es kann gut sein, dass ich dieses Rezept in der Adventszeit noch einmal backen werde, da ich glaube, dass die Santa Lucia Augen speziell mit Glühwein besonders gut harmonieren.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Backen meines Mittelalter Gebäcks und empfehle Ihnen, sich auch die anderen mittelalterlichen Rezepte auf Mümmlers Blog anzuschauen wie den Mittelalter Eintopf, das Mittelalter Ale oder die Mittelalter Fladen.
Mittelalter Gebäck
Kochutensilien
- Drahtgitter
Zutaten
- 250 g Mehl
- 120 g Puderzucker
- 90 ml Weißwein trocken
- 60 ml Olivenöl
- 50 ml Wasser
- 1 TL Sternanis
- 1 TL Fenchelsamen
- 0,5 TL Zimt
- Salz
Anleitungen
- Den Sternanis und die Fenchelsamen klein hacken.
- Das Mehl, den Zimt, eine Prise Salz sowie das gerade Kleingehackte in eine Schüssel geben und vermischen.
- Das Öl und den Weißwein hinzufügen und alles zu einem gleichmäßigen Teig verarbeiten.
- Den Teig in ein Stofftuch wickeln und eine Stunde bei Raumtemperatur ruhen lassen.
- Gegen Ende der Ruhezeit ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Teig aus dem Tuch nehmen und in Stücke von 20 bis 30 g Gewicht aufteilen.
- Mit den Handflächen jede Portion länglich ausrollen und dann zu einem Ring formen, dessen Enden sich leicht überlappen.
- Die Ringe mit etwas Abstand auf das Backpapier legen, das Blech auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen schieben und das Mittelalter Gebäck circa 35 Minuten lang backen, bis es leicht goldgelb ist.
- Die Santa Lucia Augen aus dem Ofen nehmen und circa 45 Minuten auskühlen lassen.
- Das Wasser zum Kochen bringen und dann den Puderzucker solange hineinrühren, bis alle Klumpen vergangen sind.
- Die einzelnen Augen mit Hilfe einer Gabel komplett in die Glasur tauchen und im Anschluss zum Abtropfen auf ein Drahtgitter legen.
- Die Glasur circa 30 Minuten lang fest werden lassen – dann kann das Mittelaltergebäck serviert werden.
Video
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2 Kommentare
Tania
Guten Tag Mümmler,
das Mittelaltergebäck hat uns allen sehr gut geschmeckt.
Gruß
Tania
Mümmler
Hallo Tania,
das freut mich sehr.
Viele Grüße
Mümmler