Der Name der Rose Umberto Eco
Rezensionen

DER NAME DER ROSE von Umberto Eco

Verlag: Hanser

Seitenzahl: 816 Seiten

Historische Epoche: Mittelalter

Schauplatz: Italien


Inhalt:

In Der Name der Rose* erzählt Umberto Eco von mysteriösen Todesfällen, die sich im Spätmittelalter in einer italienischen Abtei ereignen und denen ein scharfsinniger englischer Franziskanermönch auf den Grund geht.

Italien, 1327: In einer prächtigen Benediktinerabtei an den Hängen des Apennin kommt es zu unheimlichen Todesfällen. Ein Mönch ertrinkt im Schweineblutbottich, ein anderer springt aus dem Fenster, ein dritter liegt tot im Badehaus.

Der Abt bittet den für seinen Scharfsinn weithin bekannten Franziskaner William von Baskerville um Hilfe. Der ehemalige Inquisitor willigt ohne zu Zögern ein, ist er doch dankbar für jede Ablenkung von seiner höchst delikaten politischen Mission, der er keinerlei Erfolgsaussichten beimisst.

Zusammen mit Adson von Melk, seinem jungen Adlatus, beginnt William seine Nachforschungen: Er sammelt Indizien, entziffert magische Zeichen, entschlüsselt Manuskripte und dringt immer tiefer in ein geheimnisvolles Labyrinth vor.

Doch in den sieben Tagen ihres Aufenthalts können die beiden weder verhindern, dass weitere Morden geschehen, noch bleiben sie selbst frei von drastischen Versuchungen …

Rezension Der Name der Rose

Nachdem ich zu Schulzeiten einige wenige Ausschnitte aus der Verfilmung von Der Name der Rose gesehen habe, spukte mir der Gedanke schon seit vielen Jahren im Kopf herum, die berühmte Buchvorlage zu lesen.

Nun war es endlich soweit, auch inspiriert von den Mittelalter Romanen und Rezepten, die ich bereits hier in Mümmlers Blog veröffentlicht habe, wie beispielsweise die Uhtred-Saga und mein Mittelalter Ale.

Schnell wird beim Lesen von Der Name der Rose klar, dass Autor Umberto Eco sehr viel Wissen über das (Spät-) Mittelalter besitzt, insbesondere, was die damaligen kirchlichen Zustände und Diskurse angeht. Teilweise fragt man sich, ob man gerade einen Roman liest oder ein Sachbuch bzw. eine wissenschaftliche Abhandlung.

Gerade die nicht wenigen lateinischen Passagen bestärken diesen Eindruck, aber auch längere theologische oder philosophische Abhandlungen machen Der Name der Rose nicht unbedingt einfach zu lesen. Hinzu kommt, dass es in diesem Buch von intertextuellen Querverweisen nur so wimmelt – was übrigens in erster Linie dessen Status als der paradigmatische Roman der Postmoderne begründet.

Ich muss zugeben, dass es mir ein, zwei Mal zu viel wurde und ich eher genervt weitergelesen habe, aber auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass dieses Buch trotz des intellektuellen Ballasts, den es mit sich herumschleppt, zu jeder Zeit spannend bleibt.

Dies liegt natürlich an der Kriminalhandlung, die sehr intelligent geschrieben ist und vor allem auch hervorragend zum Mittelalter passt, das zur Zeit der Handlung (14. Jahrhundert) an der Epochenwende zur Frühen Neuzeit steht.

Tatsächlich kann man die Mordserie als Metapher dafür lesen, wie sich das mittelalterliche Denken gegen den letztlich nicht aufzuhaltenden (geistigen) Wandel wehrt, was ich überaus spannend fand bzw. immer noch finde.

Darüber hinaus schafft es Eco, sowohl die Atmosphäre des Mittelalters authentisch einzufangen, als auch die Figuren tiefgründig zu zeichnen. Ich würde sogar soweit gehen, dass Der Name der Rose das Mittelalter mit seiner sehr stark klerikal geprägten Gesellschaft so gekonnt und anschaulich darstellt wie kein anderes mir bekanntes Werk.

Ich kann diesen Mittelalter Roman daher nur jedem empfehlen, der sowohl Unterhaltung als auch intellektuelle Anregung sucht und dem es nichts ausmacht, doch recht viele Details nicht auf Anhieb zu verstehen.

Als Rezept zu Der Name der Rose habe ich etwas herausgesucht, das im Buch als Santa Lucia Augen kurz erwähnt, von mir allerdings ganz einfach nur Mittelalter Gebäck genannt wird.


Falls Sie Lust darauf bekommen haben, Der Name der Rose zu lesen, können Sie gerne auf diesen amazon-Link klicken und das Buch dort erwerben. Durch diesen (und die anderen mit * gekennzeichneten) Affiliate-Links erhalte ich 7% des Kaufpreises als Provision von amazon. Ihnen entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten.

Zum Rezept: Mittelalter Gebäck

Meine größte Leidenschaft ist zwar das Schnabulieren, aber hin und wieder lese ich auch gerne ein gutes Buch und daher freue ich mich, dass ich auf Mümmlers Blog darüber schreiben darf.

2 Kommentare

  • Witticke

    Für mich ist dieses Buch eine Abrechnung mit der Kirche als Institution.
    Mit viel Wahrheit über ein krankes System.
    Dennoch ,der Film war und ist besser und spannender. Da hier mehr Augenmerk auf die Handlung gelegt wurde.Und die Bilder einfach authentisch sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert