REZEPT Ribollita Toskana
Zu dem Roman Das Geheimnis ihrer Mutter* habe ich einen eigenwilligen Klassiker vom Handlungsort zubereitet, eine Ribollita Toskana.
Dabei handelt es sich um eine Gemüsesuppe, die die toskanischen Bauern einmal erfunden haben und die lange als Arme-Leute-Essen galt, da mit ihr quasi die Suppe bzw. Minestrone vom Vortag zweitverwertet wurde. Tatsächlich bedeutet Ribollita auch nichts Anderes als aufgewärmt.
Dabei wurde für die toskanische Bauernsuppe, wie das Gericht auch oft genannt wird, eine ofenfeste Form mit altem Brot ausgelegt, die Suppe darüber gegeben und das Ganze gebacken.
Heutzutage hat man festgestellt, dass dieses Gericht einfach überaus gut schmeckt – besonders, wenn man es noch mit Käse überbackt – und so ist die Ribollita Toskana bei Weitem nicht mehr nur ein Essen für den ärmeren Teil der Bevölkerung.
Als markanteste Zutat gilt ein gerade für die Toskana typischer Grünkohl. Diesen habe ich allerdings bei uns nicht bekommen, weshalb ich Wirsing verwendet habe, was in der Toskana ebenfalls nicht unüblich ist.
Statt Pecorino, der unter anderem auch aus der Toskana stammt, kann man natürlich auch anderen Käse wie beispielsweise Parmesan verwenden und statt der Cannellini-Bohnen tun es natürlich auch andere Sorten der weißen Bohne.
Ribollita Toskana
Ich war zuerst leicht skeptisch aufgrund der etwas eigenwilligen Zubereitungsmethode, eine Suppe auf Brot zu überbacken, aber andererseits ist dies auch nicht sehr viel anders als das, was ich bei meiner Zwiebelsuppe Paris gemacht habe.
Das harte Brot saugt sich schön mit der Flüssigkeit der Suppe voll, sodass man am Ende eher einen überbackenen Eintopf verzehrt als eine klassische Suppe. Dies hat uns aber keinesfalls gestört, denn die Ribollita Toskana hat einfach hervorragend gemundet.
Gerade mein Sohn konnte kaum genug davon bekommen und hat die Schüssel schließlich „ausgeputzt“. Er sollte vielleicht in die Toskana ziehen, denn auch meine beiden anderen Rezepte von dort – der Toskana Salat sowie der Panzanella Brotsalat – hatten ihm vorzüglich gemundet. 😉
Ich wünsche daher auch Ihnen viel Spaß beim Nachkochen dieser toskanischen Bauernsuppe und buon appetito!
Ribollita Toskana
Kochutensilien
- 1 ofenfeste Form (ca. 30 x 20 cm)
Zutaten
- 400 g Palmkohl oder Wirsing
- 300 g Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 300 ml Wasser
- 240 g Cannellini-Bohnen vorgegart
- 240 g ganze geschälte Tomaten in Sauce
- 200 g toskanisches Brot oder Ciabatta
- 150 g Pecorino gerieben
- 150 g Stangensellerie
- 3 Lorbeerblätter
- 3 EL Olivenöl
- 2 Chilischoten
- 2 Karotten
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 TL Fenchelsamen
- 1 Zwiebel rot
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Die Bohnen abgießen, gründlich unter fließendem Wasser abspülen und dann abtropfen lassen.
- Währenddessen die Kartoffeln, die Karotten, die Knoblauchzehen und die Zwiebel schälen und dann ebenso wie den Sellerie und die Chili waschen.
- Das gewaschene Gemüse klein schneiden.
- Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und das klein geschnittene Gemüse sowie die Fenchelsamen darin anbraten.
- Die Tomaten und das Wasser hinzufügen und das Ganze bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit den Kohl klein schneiden und waschen.
- Das Gemüse aus der Pfanne in einen großen Topf umgießen, den Kohl, die Bohnen sowie die Lorbeerblätter dazu geben und das Ganze dann bei mittlerer Hitze weitere 10 Minuten köcheln lassen.
- Währenddessen den Ofen auf 180° C Umluft vorheizen.
- Das Brot in dünne Scheiben schneiden und die Ofenform damit am Boden und an den Rändern auslegen.
- Das Gemüse nach der Garzeit mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann gleichmäßig auf das Brot in der Form verteilen.
- Den geriebenen Käse über das Gemüse streuen und das Ganze im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene für 20 Minuten überbacken.
- Die Ribollita Toskana aus dem Ofen nehmen und servieren.
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