DIE ELEFANTENHÜTERIN von Julia Drosten
Reihe: Mutige Frauen und fremde Kulturen
Verlag: Selfpublishing
Seitenzahl: 429 Seiten
Historische Epoche: Das Lange 19. Jahrhundert, Kolonialismus
Schauplatz: Ceylon/Sri Lanka
Inhalt:
In dem Roman Die Elefantenhüterin*, der zur Mutige Frauen und fremde Kulturen Reihe gehört, erzählt das Autoren-Paar Julia Drosten von einer jungen Frau zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft im heutigen Sri Lanka.
Ceylon, 1803, in der Königsstadt Kandy: Phera wird als Tochter des Gajenayke Nilami geboren, des obersten Hüters der königlichen Elefanten.
Doch ihr Vater Jeeva braucht einen Sohn als Erben für sein hohes Amt bei Hof. Er und seine Frau Anshu entscheiden, Phera wie einen Jungen aufzuziehen und stürzen ihre Tochter damit in einen tiefen Zwiespalt.
Doch Phera ist stark und kämpft für ihre Träume und ihre Freiheit. Halt findet sie dabei in der großen Zuneigung zu ihrer Elefantenkuh Siddhi.
Als die Briten Kandy erobern, verliert Jeeva Macht und Titel. Er schließt sich Rebellen an und die Familie flieht in die Berge. Als das Versteck von den Briten aufgespürt wird, kommt es zu einem schrecklichen Blutbad, das Phera für immer verändert.
Jahre später, inzwischen zur jungen Frau herangewachsen, ist sie immer noch von dem Gedanken an Rache besessen. Fast gegen ihren Willen verliebt sie sich in den britischen Regimentsarzt Henry Odell, dessen Bruder Charles das Massaker in ihrem Zufluchtsort zu verantworten hatte.
Wird sie es schaffen, den Hass gegen ihren Todfeind Charles aufzugeben und sich für die Liebe zu seinem Bruder zu entscheiden?
Rezension Die Elefantenhüterin
Das Autorenpaar, das unter dem Namen Julia Drosten schreibt, ist mittlerweile zu so etwas wie meinem Lieblings-Schriftsteller geworden, denn ich habe inzwischen alle ihre historischen Romane gelesen und hier im Blog rezensiert.
Und das sind mit Die Löwin von Mogador und Der Duft von Zimtblüten, die ebenfalls zur Mutige Frauen und fremde Kulturen-Reihe gehören, sowie Die Seidenrose, Das Revuemädchen, Die schwarze Taube von Siwa, Das Mädchen mit der goldenen Schere, Immer ein Licht am Horizont und Denn die Hoffnung endet nie nicht gerade wenige. 😀
In Die Elefantenhüterin wurde ich wieder an einen exotischen Schauplatz geführt, nämlich nach Ceylon/Sri Lanka Anfang des 19. Jahrhunderts. Für die meisten von uns Europäern ist dieser Inselstaat im Indischen Ozean eine unbekannte und deshalb sehr faszinierende Welt – zumindest mir geht es so.
Daher war ich sehr erfreut darüber, wie gut Julia Drosten es verstanden hat, die Landschaft, die Menschen und deren Kultur bildhaft darzustellen. Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der engen Bindung der Menschen in Ceylon zur Natur.
Kehrseite der exotischen Medaille war jedoch auch, dass mich die vielen fremdklingenden Namen in diesem Buch teilweise schon etwas verwirrt haben – meinem Lesevergnügen tat dies aber nicht wirklich einen Abbruch.
Schwerer wog da schon die Darstellung des historischen Hintergrunds der Handlung in Die Elefantenhüterin, nämlich das Eindringen der Briten in Ceylon. Es ist wahrscheinlich wirklich so gewesen, wie es dargestellt wird, die Gewalt gegenüber den Menschen war mir aber an manchen Stellen einfach zu viel.
Dies war aber zum Glück eben nur an manchen Stellen so, sodass insgesamt auf jeden Fall die wie gewohnt sehr gelungene Zeichnung der Protagonisten überwog, durch die viele Emotionen entstehen konnten.
Zusätzlich muss ich auch den Spannungsbogen dieses historischen Romans loben, der sehr hoch war und einige Überraschungen bereit hielt. Dadurch war das Buch von Anfang bis zum Ende sehr unterhaltsam.
Alles in allem ist Die Elefantenhüterin nicht mein Lieblingsbuch von Julia Drosten, aber wer gerne in exotische Welten eintaucht und über den geschichtlichen Hintergrund des Kolonialismus liest, ist hier auf jeden Fall richtig.
EDIT: Beim Rezept zu Die Elefantenhüterin fiel meine Wahl natürlich auf etwas für Sri Lanka sehr Typisches, auch wenn der Name eher britisch oder amerikanisch klingt: Hoppers Reispfannkuchen.
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