Das Lachen der Pinguine
Rezensionen

DAS LACHEN DER PINGUINE von Arabella Meran

Verlag: Tinte & Feder

Seitenzahl: 495 Seiten

Historische Epoche: 1930er Jahre

Schauplatz: Dänemark, Norwegen und Antarktis


Inhalt:

In Das Lachen der Pinguine* erzählt Arabella Meran von einer lange in Vergessenheit geratenen Frau, die Historisches geleistet hat, und legt dabei ein in seiner Art recht seltenes Werk vor: einen Antarktis Roman.

Frederikshavn in Dänemark, 1931: Im Fischhandel ihrer Familie lernt die neugierige, lebenslustige Caroline den charmanten Kapitän Klarius Mikkelsen kennen.

Von seiner Stimme und seinen blauen Augen fühlt sie sich in eine Welt der Entdeckungen in weiter Ferne getragen. Sie folgt ihm in den norwegischen Walfanghafen Sandefjord und setzt durch, dass sie ihn auf seiner nächsten Expedition begleiten darf.

1935 betritt Caroline Mikkelsen als erste Frau das ewige Eis der Antarktis. Doch dieser Meilenstein erregt kaum Aufsehen.

Zurück in Sandefjord begnügt sich Caroline nicht damit, zu Hause auf ihren Mann zu warten, sondern baut ihre eigene Nähschule auf.

Erst 60 Jahre später sucht die erfolgreiche, aber unglückliche Journalistin Jesse Brubaker nach der vergessenen Pionierin und will ihre Geschichte erzählen. Als sie die Südpolreisende endlich aufspürt, verändert die Begegnung Jesses eigene Zukunft.

Rezension Das Lachen der Pinguine

In ihrem Debütroman Das Lachen der Pinguine erzählt Arabella Meran die Lebensgeschichte von Caroline Mikkelsen, die in den 1930er Jahren als erste Frau die Antarktis betrat.

Daneben wird in einem zweiten Handlungsstrang die Geschichte der fiktiven australischen Journalistin Jesse Brubaker dargestellt, die in den 1990er Jahren der lange vergessenen Leistung Carolines auf die Spur geht und dabei mit ihrer Unzufriedenheit in ihrem Job und ihrem Privatleben zu kämpfen hat.

Beide Figuren werden glaubhaft geschildert und die Geschichten schön und spannend erzählt. Größere Zeitsprünge bzw. erzählerische Auslassungen in der Darstellung von Carolines Leben haben mich zunächst etwas stutzig gemacht – im Nachhinein fand ich sie aber absolut sinnvoll.

Auch die Frage, die ich mir während des Lesens oft stellte, nämlich ob Carolines Leistung wirklich sonderlich außergewöhnlich war, schließlich war sie doch nur Passagierin auf einem Schiff, wird am Ende des Romans sehr schön und stimmig aufgelöst.

Etwas deutlicher hätte die Autorin für meinen Geschmack aber die Grausamkeit des Walfangs verurteilen können, dem Caroline zwar mit einem gewissen Ekel gegenüber steht, sich moralisch darüber aber ausschweigt bzw. es stillschweigend duldet.

Davon abgesehen ist Das Lachen der Pinguine aber stilistisch schön geschrieben und bietet den ein oder anderen rührenden Moment, für den allein sich das Lesen schon lohnt.

Zudem sind die historischen Fakten (anders als im oben verlinkten Wikipedia-Artikel, in dem Carolines Familienname nach ihrer zweiten Heirat (Mandel) als ihr Geburtsname angegeben ist) gut recherchiert und beispielsweise Carolines Route in die Antarktis mit den verschiedenen Zwischenstopps authentisch nacherzählt.

Mühe hat sich die Autorin auch mit einem Nachwort gegeben, in dem genau erklärt wird, was an der Geschichte den Tatsachen entspricht und wo künstlerisch ausgeschmückt wurde. Dies hat mir sehr gut gefallen und könnte gerne zum neuen Standard bei historischen Romanen werden.

Alles in Allem kann ich Das Lachen der Pinguine damit durchaus empfehlen, und zwar nicht nur für Freunde der Antarktis bzw. von Skandinavien, wo der Großteil der historischen Handlung spielt.

EDIT: Inzwischen hat Mümmler auch den zweiten Roman von Arabella Meran gelesen und rezensiert, bei dem sich eine starke Frau in der Männerwelt der Wiener Oper durchsetzen muss.

Abschließend muss ich zugeben, dass die Versuchung groß war, zu Das Lachen der Pinguine ein Antarktis Rezept zu kochen, aber als mir dann auffiel, dass dafür allenfalls Pinguin- oder Walfleisch in Frage kämen, bin ich schnell von dem Gedanken abgerückt.

EDIT: Meine Wahl fiel schließlich auf ein typisch dänisches Gericht, das in Das Lachen der Pinguine explizit erwähnt und sogar von Caroline und dem Kapitän verspeist wird: das sogenannte Sternschnuppen Smörrebröd Stjerneskud, das ich inzwischen hier in Mümmlers Blog veröffentlicht habe.


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Zum Rezept: Stjerneskud Smörrebröd

Meine größte Leidenschaft ist zwar das Schnabulieren, aber hin und wieder lese ich auch gerne ein gutes Buch und daher freue ich mich, dass ich auf Mümmlers Blog darüber schreiben darf.

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