REZEPT Treber Brot
Zu Bernard Cornwells Uhtred Saga habe ich ein authentisches Mittelalter Ale gebraut und das Rezept dazu hier veröffentlicht. Aus den Unmengen an Resten habe ich mit Mümmlers Hilfe zudem ein leckeres Treber Brot gebacken.
Nach dem Maischen wurde beim Brauen des Ales nur die Flüssigkeit weiterverarbeitet, die dem Korn entzogen wurde. Die festen Getreidereste, der sogenannte Treber, blieben übrig und waren definitiv zu schade zum Wegwerfen, denn man kann aus ihnen sehr gut Brot herstellen.
Genau das haben wir auch getan, allerdings nicht nur ein Treber Brot, sondern etliche, denn bei der Menge an Ale, die gebraut wurde, hatten wir auch entsprechend viel Treber zur Verfügung.
Das war auch gut so, denn unsere ersten Versuche waren geschmacklich zwar wirklich top, jedoch hatte das Brot in der Mitte noch eine recht teigige Konsistenz, was zunächst auch nicht durch Experimentieren mit der Back-Temperatur in den Griff zu bekommen war.
Die entscheidende Verbesserung trat jedoch ein, nachdem wir an drei Stellschrauben gedreht hatten:
- Trocknen des Trebers
- Verwendung von Roggen- statt Weizenmehl
- Verwendung des Ales statt Wasser zum Backen
Mit der folgenden Rezeptur in Kombination mit der Brauanleitung kann man somit nicht nur ein recht authentisches Mittelalter Ale herstellen, sondern gleichzeitig auch seinen Brotvorrat für mehrere Wochen decken. Der beim Brauen entstehende Treber reicht nämlich locker für 15 (kleine) Laibe Treber Brot.
Probieren Sie es also gerne selber einmal aus und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert. Je stärker Sie beim Brauen die Flüssigkeit aus dem Korn gedrückt haben, desto weniger müssen Sie den Treber trocken. Hier ist etwas eigenes Probieren gefragt, auch was die Menge an Ale angeht, die Sie dem Teig hinzufügen.
Ich kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob man auch schon im Mittelalter Treber Brot hergestellt hat, aber für mich liegt es aufgrund der damaligen Ressourcenknappheit gerade nach Ernteausfällen sehr nahe, dass man es auf die eine oder andere Art und Weise getan haben muss.
Treber Brot
Ziemlich sicher wurde aber nicht genau dieses Rezept zu der Zeit verwendet, in der auch die Uhtred Saga* spielt. Das macht dieses Treber Brot zwar nicht so authentisch wie das Mittelalter Ale, aber genauso schmackhaft ist es allemal und damit die perfekte Beilage für ein zünftiges Abendessen mit einem kühlen Krug Ale neben dem Teller.
Sollten Sie Lust darauf bekommen haben, dieses mittelalterliche Geschmackserlebnis selbst einmal auszuprobieren, kann ich Sie nur dazu ermutigen, die Rezepte für das Mittelalter Ale und das Treber Brot einmal auszuprobieren.
Ich wünsche gutes Gelingen und guten Appetit!
Treber Brot
Zutaten
- 500 g Roggenmehl
- 250 g Treber
- 250 ml Mittelalter Ale
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1 TL Salz
Anleitungen
- Den Treber mit dem Mehl, der Hefe und dem Salz in eine Schüssel geben und alles gut vermengen.
- Das Mittelalter Ale hinzugeben und das Ganze zu einem homogenen Teig verkneten.
- Den Teig mit einem Küchentuch abdecken und zum Aufgehen für eine Stunde warm stellen, z. B. auf der Gärstufe im Backofen.
- Die Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben und aus dem aufgegangenen Teig zwei gleich große Brote formen.
- Die Brote auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, abdecken und für 15 weitere Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 220° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Nach der Ruhezeit die Brote in den Ofen schieben und 15 Minuten bei 220° C backen.
- Nun die Hitze auf 190° C reduzieren und die Brote für weitere 45 Minuten zu Ende backen.
- Nach der Backzeit die Treberbrote aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
- Das erste Brot anschneiden und am besten mit einem kühlen Glas Mittelalter Ale und einem deftigen Brotaufstrich servieren.
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3 Kommentare
Silke B.
Hallo Mümmler,
das Brot schmeckt hervorragend.
LG
Silke
Mümmler
Hallo Silke,
das freut mich. Habt ihr auch das Mittelalter Ale gebraut oder normales Bier?
Viele Grüße
Mümmler
Silke
Normales Bier.
Das Mittelalter Ale machen wir demnächst auch noch.