Unheimliche Gesellschaft Cover
Rezensionen

Unheimliche Gesellschaft von Tilo Eckardt

Reihe: Die Thomas-Mann-Romane, Teil 2

Verlag: Droemer

Seitenzahl: 288 Seiten

Historische Epoche: 1930er Jahre

Schauplatz: Zürich, Schweiz


Inhalt:

In Unheimliche Gesellschaft* erzählt Tilo Eckardt vom bekannten deutschen Schriftsteller Thomas Mann, der in Zürich einem mysteriösen Spion nachsetzt.

Oktober 1933: Thomas Mann sucht mit seiner Familie Zuflucht in Zürich, weil er in seiner Heimat Repressalien oder gar eine Verhaftung fürchten muss. Doch auch in der Schweiz ist die Lage alles andere als sicher.

Der Dichter wird von Ängsten geplagt, die sich noch steigern, als die forsche Autofahrerin Katia Mann vor ihrem Haus in Küsnacht einen Mann anfährt, der anschließend spurlos verschwindet.

Dem eilig herbeigerufenen Getreuen Žydrūnas Miuleris alias Müller gelingt es nicht, die Identität des Unfallbeteiligten festzustellen. Dieser scheint auf rätselhafte Weise sein Äußeres zu verändern und den Spieß umzudrehen: Mit einem Mal fühlen sich Mann und Müller beschattet.

Als Gerüchte laut werden, dass die Gestapo nicht davor zurückschreckt, Regimegegner bis in die neutrale Schweiz zu verfolgen, überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst versucht jemand Ludwik, Müllers vierbeinigen Gefährten, zu ermorden, dann entgeht er selbst nur knapp einem Anschlag.

Doch war er das eigentliche Ziel? In einer Stadt voller Spitzel sind Mann und Müller auf Katia Manns zweifelhafte Fahrkünste und die Pünktlichkeit der Schweizer Bahn angewiesen, um einen Fall zu lösen, der – wie ihnen klar wird – einst im fernen Nida seinen Anfang nahm.

Rezension Unheimliche Gesellschaft

Hinweis: Unheimliche Gesellschaft wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bzw. diese Rezension wurde dadurch nicht positiv beeinflusst.

Mit Unheimliche Gesellschaft setzt Tilo Eckardt seine Thomas-Mann-Reihe* fort, wobei ich den ersten Teil, Gefährliche Betrachtungen*, nicht gelesen habe. Da Unheimliche Gesellschaft aber weitestgehend eigenständig gelesen werden kann, ist dies überhaupt nicht weiter schlimm.

Die Figurenkonstellation um Thomas Mann und seinen litauischen Übersetzer Müller, die zusammen das Ermittlerduo bilden, wird so geschickt erzählt, dass man nicht den Eindruck hat, hier etwas aus dem ersten Teil der Reihe verpasst zu haben.

Generell werden alle Figuren von Unheimliche Gesellschaft sehr schön beschrieben, wobei ich insbesondere die Schilderung von Katia Mann und ihren zweifelhaften Fahrkünsten sehr gelungen fand.

Doch auch der gesamte Schreibstil des Autors kommt sehr lebendig und bildhaft rüber. Durch eine besondere Prise Humor bekommt das Werk zudem auch eine pfiffige Note, die mir sehr gefallen hat.

Tilo Eckardt hat es auf jeden Fall verstanden, mit diesem fiktiven historischen Krimi, der auf wahren Begebenheiten um einen deutschen Spion in Litauen basiert, ein spannendes Buch zu schreiben, das einen darüber hinaus in die Lebenswelt eines der größten deutschen Literaten aller Zeiten mitnimmt.

Die Einblicke in das Leben der Familie Mann und den historischen Kontext ihres Exils in der Schweiz gehören daher auch zu meinen absoluten Highlights dieses allgemein sehr guten Romans. Unterstrichen wird dies noch durch die Einbeziehung weiterer historischer Persönlichkeiten in die Handlung wie zum Beispiel die von Konrad Heiden.

Von daher kann ich Unheimliche Gesellschaft uneingeschränkt empfehlen und halte das Buch fast schon für ein Muss für alle Fans historischer Krimis bzw. von Thomas Mann.

Als Rezept zum Roman habe ich, passend zum Schauplatz der Handlung, ein Züricher Geschnetzeltes zubereitet.


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Zum Rezept: Züricher Geschnetzeltes

Ich bin Mitte 60, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Meine beiden großen Leidenschaften sind das Lesen und das Kochen. Besonders gerne koche ich Gerichte, die zu meinem letzten Lese-Abenteuer passen.

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