
Stille Helden der Nacht von Weina Dai Randel
Verlag: Tinte & Feder
Seitenzahl: 462 Seiten
Historische Epoche: Nazi-Zeit
Schauplatz: Wien und Shanghai
Inhalt:
In Stille Helden der Nacht* erzählt Weina Dai Randel von einem Diplomatenehepaar, das sein Leben riskiert, um Tausenden Juden zur Flucht aus Wien zu verhelfen.
Wien, 1938: Dr. Ho Fengshan, der Generalkonsul von China, macht sich Sorgen um seine Ehefrau Grace. Die schüchterne US-Amerikanerin fühlt sich nicht wohl mit den gesellschaftlichen Verpflichtungen einer Diplomatenfrau, und der aufkommende Nationalsozialismus bereitet ihr immer mehr Unbehagen.
Als Grace sich mit der Jüdin Lola Schnitzler anfreundet, erkennt Dr. Ho sofort das Risiko, das die Beziehung für sie birgt. Er drängt Grace dazu, den Kontakt abzubrechen, schließlich hat er den Auftrag, freundschaftliche Beziehungen zum Dritten Reich aufrechtzuerhalten, und ist sich sicher, dass sie längst unter Beobachtung stehen.
Als aber Lolas Familie Opfer eines brutalen Überfalls wird, beschließt Dr. Ho zu helfen und ihr Visa für Schanghai auszustellen. Doch mit dem Näherrücken des Zweiten Weltkriegs eskaliert auch die Gewalt gegen andere Juden immer stärker.
Grace und Dr. Ho werden vor die Zerreißprobe gestellt: Wie viel kann ein einzelner Mensch auf sich nehmen, um Unschuldige zu retten, bis er selbst daran zerbricht?
Rezension Stille Helden der Nacht
In Stille Helden der Nacht erzählt die chinesische Autorin Weina Dai Randel die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Dr. Ho Fengshan, Generalkonsul Chinas in Wien, und seiner Frau Grace.
Grace fühlt sich in Wien unter den Nationalsozialisten alles andere als wohl, auch weil sie kein Deutsch spricht. Daher nimmt sie Deutschunterricht bei der Jüdin Lola, mit der sie sich schnell anfreundet.
Die Autorin hat es sehr gut verstanden, die einzelnen Figuren und ihre Charaktereigenschaften darzustellen. Die Lebenseinstellungen des chinesischen Botschafters und seiner Frau fand ich dabei besonders interessant.
Aber auch die Schilderung der Verzweiflung der Juden und ihrer Hoffnung, ein Visum für Shanghai zu erhalten, wirkt sehr authentisch und nachvollziehbar.
Zudem hat mir Stille Helden der Nacht nochmal einen guten Eindruck davon vermittelt, wie die Menschen in den 1930er- und 1940er-Jahren in Deutschland bzw. Österreich lebten. Neu war für mich hingegen die Darstellung der politischen Lage der damaligen Zeit in China, wobei ich viel lernen konnte.
Dr. Ho und seine Frau sind ein gutes Beispiel von aufrichtigem Interesse und Hilfsbereitschaft und gehören dadurch zu meinen Highlights bei diesem historischen Roman. Aber auch generell ist das Buch sehr berührend und spannend geschrieben und bietet sehr interessante, neue Fakten zur damaligen Zeit und Weltlage.
In diesem Zusammenhang fand ich es auch sehr gut, dass die Autorin am Ende des Buchs einen Anhang eingefügt hat, aus dem hervorgeht, welche Figuren ihres Werkes fiktiv sind und welche wirklich existiert haben.
Daher gibt es von mir für Stille Helden der Nacht alles in allem eine klare Leseempfehlung!
Als Rezept zu diesem Roman habe ich ein weiteres Gericht aus der österreichischen Hauptstadt zubereitet: eine Grießnockerlsuppe.
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Zum Rezept: Grießnockerlsuppe
