FLÜCHTLINGSKIND von Marion Kummerow

Verlag: Selfpublishing

Seitenzahl: 294 Seiten

Historische Epoche: Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

Schauplatz: Posen, Polen

Inhalt:

Basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt Marion Kummerow in Flüchtlingskind* von einer Mutter und ihren kleinen Kindern in den Wirren des letzten Kriegsjahres des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit.

Im eisigen Winter 1945, als das Deutsche Reich kurz vor dem Zusammenbruch steht, flieht Emma mit ihren beiden Kindern vor der Roten Armee in den Westen. Doch der kleine Jakob wird auf der Flucht krank und seine einzige Rettung ist ein Krankenhaus.

Kaum hat Emma ihren geliebten Sohn einer Krankenschwester anvertraut, werden sie von den sowjetischen Truppen eingeholt und die dramatische Schlacht um Posen beginnt.

Emma muss eine herzzerreißende Entscheidung treffen: Soll sie weiter nach ihrem verschwundenen Sohn suchen oder ihre Tochter in Sicherheit bringen? Denn eines ist klar: Wenn die russischen Soldaten die junge Sophie in die Hände bekommen, wird sie für den Rest ihres Lebens gezeichnet sein.

Rezension Flüchtlingskind – Ein Junge zwischen zwei Müttern

Nicht zuletzt, weil Flüchtlingskind* im Beschreibungstext des Buches mit Der Hunger nach Leben und Das letzte grüne Tal verglichen wurde, die mir gut bzw. sogar sehr gut gefallen hatten, war ich sehr gespannt darauf, diesen historischen Roman zu lesen.

Zudem hatte ich bereits einige Teile der Kriegsjahre einer Familie-Reihe* von Marion Kummerow gelesen und hier im Blog rezensiert.

In Flüchtlingskind muss der vierjährige Jakob im Januar 1945 mit seiner Mutter Emma und seiner Schwester Sophie aus Lodz fliehen. Diese Flucht im eisigen Winter sowie die weiteren Ereignisse wurden von der Autorin hochemotional und dramatisch dargestellt.

Zunächst überwiegt dabei ein Gefühl der Verzweiflung, denn Jakob wird auf dem langen Fußmarsch sehr krank und dadurch schließlich bei der Eroberung Posens durch die Russen von Emma und Sophie getrennt.

Die polnische Krankenschwester Irena nimmt sich dem verzweifelten Jakob an und bietet ihm zusammen mit ihrem Mann Luka ein liebevolles neues Zuhause. Doch der Kleine kann einfach nicht verstehen, warum ihn seine Mutter zurückgelassen hat.

Durch ihren flüssigen und mitreißenden Schreibstil hat mich die Autorin sehr gut in die Geschichte mitgenommen und die Beweggründe und Emotionen der einzelnen Figuren gut nachvollziehbar dargestellt.

Gerade die Gefühlswelt des kleinen Jakob wurde sehr schön beschrieben, aber auch die der beiden Mütter Emma und Irena. Gut fand ich dabei auch, dass sich innerhalb dieses Romans die Sichtweisen einzelner Personen geändert haben und eine Entwicklung der Figuren stattgefunden hat.

Alles in allem kann ich sagen, dass es Marion Kummerow mit diesem emotionalen und sehr gut recherchierten Roman geschafft hat, mich völlig in den Bann des Buches zu ziehen. Daher kann ich Flüchtlingskind* jeden Fan von Romanen zum Zweiten Weltkrieg nur wärmstens empfehlen.

EDIT: Als Rezept zu diesem vor allem in Polen spielenden Buch habe ich inzwischen das polnische Nationalgericht zubereitet: einen Bigos Sauerkrauteintopf.

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