DIE PATISSERIE AM MÜNSTERPLATZ 1 von Charlotte Jacobi
Reihe: Die Patisserie am Münsterplatz, Teil 1
Verlag: Piper
Seitenzahl: 464 Seiten
Historische Epoche: Das Lange 19. Jahrhundert
Schauplatz: Straßburg
Inhalt:
In Die Patisserie am Münsterplatz 1: Zeitenwandel erzählt Charlotte Jacobi von einer jungen Frau im deutsch-elsässischen Straßburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts, deren große Leidenschaft der Welt der Kuchen und des Feingebäcks gilt.
1893 siedelt die 19-jährige Ida Tritschler mit ihrer Familie von Stuttgart ins vormals französische Straßburg um. Voller Freude hofft die junge Bäckerin im für seine kulinarischen Genüsse bekannten Elsass auf vielerlei neue Geschmackserlebnisse.
Aber auch sie selbst will ihr Können unter Beweis stellen, denn direkt am Münsterplatz eröffnen die Tritschlers ihre eigene Feinbäckerei.
Ärger ist jedoch vorprogrammiert, denn das neue Kuchenparadies liegt ganz in der Nähe der konkurrierenden Patisserie Picard, mit denen die Familie Tritschler eine weit über das Geschäftliche hinausgehende Fehde verbindet.
Doch all das tritt für Ida erst richtig ans Tageslicht, als sich die junge Bäckerin ausgerechnet in den Sohn der größten Konkurrenten um die Kuchen-Vorherrschaft in Straßburg verliebt: Lucien Picard.
Rezension Die Patisserie am Münsterplatz 1: Zeitenwandel
In Die Patisserie am Münsterplatz 1: Zeitenwandel* schildert Autorin Charlotte Jacobi (die ein Pseudonym der Autoren Eva-Maria Bast und Jørn Precht ist) das Leben Ende des 19. Jahrhunderts sehr anschaulich.
Insbesondere die Darstellung von Protagonistin Ida hat mich absolut überzeugt und ich konnte mich gut in die junge Frau hineinversetzen. Aber auch die anderen Figuren und deren Beweggründe und Handlungsweisen werden dem Leser verständlich und nachvollziehbar näher gebracht.
Außerdem wurde die Situation der in Straßburg nach dem Deutsch-Französischen Krieg unter deutscher Obrigkeit zusammenlebenden Franzosen und Deutschen schön dargestellt, sodass ich sogar neue geschichtliche Erkenntnisse für mich gewinnen konnte.
Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr klar, einfühlsam und gibt dem Leser das Gefühl, mittendrin in der Handlung zu sein. Da ich in der Nähe des Elsass wohne und Straßburg schon öfter besucht habe, kann ich zudem sagen, dass auch die Schilderung der Stadt sehr gut gelungen ist.
Ich muss andererseits jedoch auch festhalten, dass mir die Liebesgeschichte zwischen Ida und Lucien an manchen Stellen etwas zu konstruiert vorkam.
Nichtsdestotrotz ist Die Patisserie am Münsterplatz 1: Zeitenwandel insgesamt ein gutes und leicht zu lesendes Buch, das ich gerne weiterempfehle. Ich werde mir daher wahrscheinlich bald auch Teil 2 der Reihe*, die den Untertitel Schicksalsjahre trägt, zulegen und rezensieren.
Dass ich zu diesen historischen Romanen einen Kuchen backen werden, verstand sich quasi von selbst. Meine Wahl fiel schließlich auf einen Kougelhopf, die elsässische Variante des Gugelhupfs. Ich kann mir gut vorstellen, dass in der Patisserie am Münsterplatz genau so ein Kuchen gerne gegessen wurde.
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