Das Mädchen im Nordwind Cover
Rezensionen

DAS MÄDCHEN IM NORDWIND von Karin Lindberg

Reihe: Island Saga, Teil 2

Verlag: Tinte & Feder

Seitenzahl: 570 Seiten

Historische Epoche: 1930er und 1940er Jahre

Schauplatz: Island und Lüneburg


Inhalt:

Mit Das Mädchen im Nordwind* setzt Karin Lindberg ihre Island Saga fort und erzählt von einer großen Liebe und einem Neuanfang auf Island.

Nach einem Schicksalsschlag braucht die Tischlerin Sofie Berger Zeit für sich und übernimmt einen Job in Island: Drei Monate lang wird sie dort sein, um ein größeres Renovierungsprojekt zu übernehmen.

Zu Sofies Überraschung muss sie sich das Holzhaus, das ihr zur Verfügung gestellt wird, mit dem Neffen der Vermieterin teilen. Die Wohngemeinschaft mit dem schweigsamen, aber attraktiven Björgvin bietet einiges an emotionalem Zündstoff.

Auch als Sofie in einem antiken Schreibtisch ein auf Deutsch geschriebenes Notizbuch mit einem herzzerreißenden Brief darin findet, gibt Björgvin nichts preis, obwohl er etwas darüber zu wissen scheint.

Doch Sofie lassen die Aufzeichnungen nicht mehr los. Tief bewegt taucht sie ein ins Deutschland der 1930er Jahre und in die dramatische Liebesgeschichte der jungen Luise Rosenberg mit dem charismatischen Isländer Jónas.

Während sie weiter Möbel abbeizt und Wände streicht, sucht Sofie nach Antworten, was aus der ungewöhnlichen Liebe geworden ist …

Rezension Das Mädchen im Nordwind (Island Saga 2)

Ähnlich wie in Der Sommer der Island Töchter*, dem ersten Teil der Island Saga, der mir sehr gut gefallen hat, hat die Autorin den Roman in zwei Zeitstränge eingeteilt. Neben einer Handlung in der Gegenwart geht es dieses Mal aber in die 1930er/40er Jahre anstatt in die 1970er.

In der Gegenwartshandlung fährt Protagonistin Sofie nach einem Schicksalsschlag nach Island, um dort als Schreinerin zu arbeiten. In der historischen Handlung dreht sich alles um die junge Jüdin Luise, die in Lüneburg lebt.

Insbesondere die Darstellung von Luises Schicksal als Jüdin zur Nazizeit konnte mich absolut überzeugen und hat mich sehr bewegt. Karin Lindberg hat es überaus gut verstanden, die schlimmen Verhältnisse im damaligen Deutschland aufzuzeigen und ihren Lesern dabei durch immer neue Wendungen auch einiges an Spannung zu bieten.

Neben den damaligen Verhältnissen in Deutschland berichtet Das Mädchen im Nordwind aber auch von der Situation Islands im Zweiten Weltkrieg, was ich sehr interessant fand, da mir dieses Thema bis dato völlig unbekannt war. Ein weiteres Highlight waren für mich sicherlich auch die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen der Insel im hohen Norden sowie die Herzlichkeit ihrer Einwohner.

Der Zeitstrang in der Gegenwart war leichter zu lesen, was aber verständlich ist, da hier keine menschenverachtende Situation geschildert werden musste.

Insgesamt halte ich Das Mädchen im Nordwind für ein sehr schönes Buch, das mir genau wie sein Vorgänger sehr gut gefallen hat. Aus diesem Grund werde ich auf jeden Fall auch noch den dritten Teil der Island Saga* lesen, der den Titel Das Versprechen der Islandschwestern* trägt und in der Nachkriegszeit spielt.

Als Rezept zu Das Mädchen im Nordwind und der gesamten Saga habe ich etwas gebacken, das auf der Insel der Geysire sehr gerne gegessen wird, hierzulande aber ebenfalls verbreitet ist: Bollur Island Windbeutel.


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Zum Rezept: Bollur Island Windbeutel

Ich bin Mitte 60, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Meine beiden großen Leidenschaften sind das Lesen und das Kochen. Besonders gerne koche ich Gerichte, die zu meinem letzten Lese-Abenteuer passen.

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