
Das Fräulein muss sterben von Christine Grän und Marianne von Waldenfells
Reihe: Kommissarin Clara Frings, Teil 1
Verlag: Droemer
Seitenzahl: 352 Seiten
Historische Epoche: 1970er Jahre
Schauplatz: Bonn
Inhalt:
Mit Das Fräulein muss sterben* taucht das Autorinnen-Duo Grän & Waldenfels in die Ära von Willy Brandt ein und erzählt neben einer Kriminalgeschichte auch von der deutschen Gesellschaft der 1970er Jahre.
Bonn, 1972: In ihrem Penthouse feiert die niederländische Journalistin Nelie Hendriks, dass Willy Brandt das Misstrauensvotum überstanden hat. Zu ihrer illustren Gästeschar gehören neben einigen Damen der Nacht vor allem Spione und Politiker. Hat einer von ihnen die Finger im Spiel, als Nelie in den Tod stürzt?
Kommissarin Clara Frings darf untergeordnet ermitteln, stößt in der Männerwelt der kleinen Hauptstadt am Rhein jedoch schnell an ihre Grenzen. Clara macht Fehler und muss dafür bezahlen.
Die Emanzipation der Frauen hat gerade erst begonnen und das gesellschaftliche Leben wird bestimmt vom Paragraph 218, Studentenprotesten, RAF-Bomben und Radikalenerlass. Erst am Tag von Willy Brandts Rücktritt wird Clara endlich Antworten finden …
Rezension Das Fräulein muss sterben (Kommissarin Clara Frings 1)
Hinweis: Das Fräulein muss sterben wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bzw. diese Rezension wurde dadurch nicht positiv beeinflusst.
Das Mädchen muss sterben ist der erste historische Kriminalroman, den ich seit einiger Zeit gelesen habe. Er führte mich ins Bonn der 1970er Jahre, dem Sitz der damaligen Regierung der Bundesrepublik Deutschland unter Willy Brandt.
Die Protagonistin, Kommissarin Clara Frings, die sich in der von Männern bestimmten Welt durchzusetzen versucht, ist sehr gut gezeichnet. Neben ihrem Job als engagierte Polizistin ist Clara auch Mutter und Ehefrau – eine Kombination, die zur damaligen Zeit alles andere als selbstverständlich ist.
Bei ihrem Versuch, den Tod einer Journalistin in der verhältnismäßig kleinen Stadt am Rhein aufzuklären, stößt Clara jedoch recht schnell erstmal an ihre Grenzen.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist lebendig, gut zu lesen, informativ und sehr spannend. Besonders gut hat mir die Schilderung des historischen Hintergrunds im politischen Bonn unter Kanzler Brandt und in Zeiten des Kalten Kriegs gefallen.
Auch das Leben der Menschen in der damaligen deutschen Hauptstadt, ob Parteimitglieder, Journalisten oder andere, war gut und überzeugend dargestellt.
Da ich zur damaligen Zeit ein Teenager war, aber nur wenig von den politischen Ereignissen bewusst mitbekommen hatte, konnte Das Fräulein muss sterben mein geschichtliches Wissen durchaus bereichern.
Insgesamt ist es den beiden Autorinnen absolut gelungen, die beiden Genres Krimi und Gesellschaftsroman gekonnt zu vermischen und insbesondere durch das Einstreuen vieler verschiedener Themen dieser Zeit die Handlung jederzeit lebendig zu gestalten.
Von daher fand ich es auch überhaupt nicht schlimm, dass die Ermittlungen phasenweise nur eine untergeordnete Rollen gespielt haben, zumal Claras kriminalistische Arbeit ab einem bestimmten Zeitpunkt dann doch richtig Fahrt aufnimmt und gerade dieser Part besonders schön zu lesen ist.
Alles in allem halte ich Das Fräulein muss sterben für einen tollen historischen Krimi, weshalb ich hoffe, dass Kommissarin Clara Frings bald in ihrem nächsten Fall ermittelt.
Als Rezept zu Das Fräulein muss sterben haben ich einen Klassiker aus Bonn und der gesamten dortigen Gegend zubereitet: Himmel und Erde bzw. Himmel und Ääd.
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