Die Sehnsucht, die bleibt von Kerstin Lange
Verlag: Tinte & Feder
Seitenzahl: 444 Seiten
Historische Epoche: 1950er und 1960er Jahren
Schauplatz: Lissabon und Wien
Inhalt:
In Die Sehnsucht, die bleibt* erzählt Kerstin Lange von einem bewegten Leben zwischen Wien und Lissabon in den 1950er- und 1960er-Jahren.
Wien, 1953: Die zehnjährige Reni lebt in ärmlichen Verhältnissen. Als der Pfarrer sie für das Caritas-Programm vorschlägt, mit dem kranke und schwache Kinder zur Erholung geschickt werden, ändert sich für Reni alles.
Bei einer wohlhabenden Familie in Portugal blüht sie auf. Zum ersten Mal hat sie genug zu essen und in ihrer Ziehschwester Marissa findet sie eine beste Freundin.
Reni ist überglücklich, als sie langfristig in Portugal bleiben kann. Doch als sie sich, inzwischen eine junge Frau, in den Landarbeiter João verliebt, ist ihr Ziehvater gegen die Verbindung.
Eigentlich will Reni um ihre Liebe kämpfen, doch ausgerechnet jetzt besteht ihre Mutter auf ihrer Anwesenheit in Wien. Kann sie jemals nach Portugal zu João zurückkehren?
Rezension Die Sehnsucht, die bleibt
Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich mit Eine leise Ahnung von Glück* schon einen historischen Roman von Kerstin Lange gelesen und eine sehr positive Rezension dazu verfasst. Entsprechend gespannt war ich auf ihren neuen Roman, der mit Portugal auch einen nicht alltäglichen Handlungsort vorzuweisen hat.
Im Buch begleitet man als Leser die kleine Reni, die zu Beginn der Handlung zusammen mit ihren beiden älteren Brüdern, ihrer Mutter und ihrer Oma im Wien der Nachkriegszeit lebt und aufgrund des damaligen Mangels unterernährt und für ihr Alter zu klein ist.
Durch ein Programm der Caritas erhält sie jedoch die Chance, zu einer Gastfamilie nach Portugal zu gehen, wo sie sich richtig erholen kann. Der Schreibstil der Autorin ist bei der Schilderung dieses ans Herz gehenden Themas sehr schön und empathisch, wodurch man Renis Empfindungen hervorragend nachvollziehen kann.
Auch das Eintauchen in eine neue Welt, als die Protagonistin nach Lissabon zu ihren Pflegeeltern kommt, wird sehr gekonnt und bildhaft erzählt – ebenso das alltägliche Leben in Portugals Hauptstadt zur damaligen Zeit, das ich gut mit den Eindrücken meines Lissabon-Besuchs vergleichen konnte, der noch gar nicht lange her ist.
Es gab im Laufe der Geschichte um Reni einige unerwartete Wendungen, die dem Roman sehr gut getan haben und die Erzählung lebendig hielten. Auch die historische politische Lage in Portugal wurde geschickt in die Handlung eingebunden.
Die Sehnsucht, die bleibt ist daher in meinen Augen ein Buch, das für die Protagonistin zwar einige Höhen und Tiefen bereit hält, für den Leser aber durchgehend und bis zum Schluss spannend und unterhaltsam ist. Von daher halte ich das Werk für einen absolut lesenswerten Roman.
Als Rezept zu Die Sehnsucht, die bleibt gab es bei uns nicht den größten Klassiker der portugiesischen Küche (Pasteis de Nata), den ich mir für meinen nächsten Portugal-Roman aufspare, sondern etwas, dessen Namen ähnlich beginnt, aber ganz etwas anderes bezeichnet: Pasteis de Bacalhau.
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