Im Takt der Freiheit Cover
Rezensionen

IM TAKT DER FREIHEIT von Hanna Caspian

Verlag: Knaur

Seitenzahl: 448 Seiten

Historische Epoche: Das Lange 19. Jahrhundert, Deutsches Kaiserreich

Schauplatz: Berlin


Inhalt:

In Hanna Caspians historischem Roman Im Takt der Freiheit* dreht sich alles darum, wie die Frauen zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs das Radfahren entdeckten.

Berlin, im Dreikaiserjahr 1888: Als Tochter eines Eisenbahn-Tycoons hat Felicitas Louisburg scheinbar unendliche Möglichkeiten und kann sich leisten, was immer ihr Herz begehrt. Nur eines ist in ihrem Leben nicht vorgesehen: persönliche Freiheit.

Das erkennt die junge Frau schmerzlich. Auf einem opulenten Sommerball soll sie anders als gedacht keineswegs nach einem geeigneten Heiratskandidaten Ausschau halten – den hat ihr Vater längst für sie ausgesucht.

Nach seinem Willen wird Felicitas den Sohn eines Grafen heiraten, um seinem Unternehmen einen gigantischen Großauftrag zu sichern. Doch dann lernt sie Lorenz kennen, der sich für Zweiräder begeistert und mit seiner Unbeschwertheit alles infrage stellt, was Felicitas bislang für unausweichlich hielt …

Rezension Im Takt der Freiheit

Hinweis: Im Takt der Freiheit wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bzw. diese Rezension wurde dadurch nicht positiv beeinflusst.

Bisher hatte ich von Hanna Caspian lediglich den in Köln spielenden historischen Roman Die Kirschvilla gelesen und rezensiert. Nun führte mich die Autorin in Im Takt der Freiheit ins Berlin des Jahres 1888 – das sogenannte Dreikaiserjahr, da damals innerhalb des selben Kalenderjahres drei verschiedene Männer auf dem Thron des Deutschen Reiches saßen.

Um keine falschen Erwartungen zu wecken, sei aber gleich gesagt, dass es im Buch nicht um große Politik geht, sondern vielmehr um die Emanzipation der Frauen, die damals vor allem auch durch den Siegeszug des Fahrrades vorangetrieben wurde.

Die Protagonistin von Im Takt der Freiheit, Felicitas, ist die Tochter eines reichen Eisenbahn-Fabrikanten, muss jedoch um ihre persönliche Freiheit sowie um mehr Eigenständigkeit und Selbstbestimmung kämpfen.

Felicitas interessiert sich generell für die neuen technischen Errungenschaften der damaligen Zeit, wobei ihr Interesse nochmal gesteigert wird, als sie im Berliner Tiergarten zufällig einen gewissen Lorenz auf einem Sicherheitsniederrad kennenlernt.

Neben der Handlung, die sich zwischen Felicitas und Lorenz entspinnt, hat Hanna Caspian aber auch noch einen Erzählstrang um die dunkelhäutige Zofe Minna geschrieben, die ebenfalls ihr Leben in Deutschland hinterfragt.

Der lebhafte und bildliche Erzählstil der Autorin konnte mich schnell in seinen Bann ziehen und hat mich bis ans Ende von Im Takt der Freiheit nicht mehr losgelassen. Dazu trug maßgeblich auch bei, dass das Buch sehr spannend ist, ich die ganze Zeit mit Felicitas, Lorenz und Minna mit fiebern musste und unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte endet.

Außerdem war die Handlung schön in den historischen Hintergrund eingearbeitet. Besonders die Schilderungen zur Entwicklung des Fahrrades fand ich sehr aufschlussreich, da ich hier einiges zu den Ursprüngen des heute so selbstverständlichen Transportmittels lernen konnte.

Damit halte ich Im Takt der Freiheit für einen sehr gut zu lesenden, spannenden und lehrreichen historischen Roman, den ich absolut empfehlen kann.

Als Rezept zum Buch habe ich mir ein sehr einfaches Berlin-Rezept ausgesucht, das aber bis heute Kult ist: Soleier.


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Zum Rezept: Berliner Soleier

Ich bin Mitte 60, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Meine beiden großen Leidenschaften sind das Lesen und das Kochen. Besonders gerne koche ich Gerichte, die zu meinem letzten Lese-Abenteuer passen.

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