DAS EINZIGE KIND von Hera Lind
Verlag: Knaur
Seitenzahl: 384 Seiten
Historische Epoche: Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Schauplatz: Jugoslawien und Österreich
Inhalt:
In Das einzige Kind* erzählt Bestsellerautorin Hera Lind die wahre Geschichte des kleinen Djoko, der während des 2. Weltkriegs vom Balkan aus ganz allein quer durch Europa flieht.
Jugoslawien, Oktober 1940: In einer entlegenen Gegend führt der fünfjährige Djoko mit seinem bärenstarken Vater und seiner jungen Mutter ein einfaches, aber glückliches Leben in einem kleinen Dorf.
Bis die faschistische schwarze Armee der Ustashas auftaucht und Djokos Welt im Bruchteil einer Sekunde zerstört. Eine Granate fällt in die winzige Hütte und macht ihn zum Vollwaisen.
Der kleine, schwerverletzte Junge robbt sich mit letzter Kraft aus den Trümmern ins Freie. Für ihn beginnt eine Flucht, die ihn mutterseelenallein mitten durch die schlimmsten Kriegswirren über tausend Kilometer bis nach Österreich führt.
Wie durch ein Wunder findet er immer wieder in letzter Sekunde ein mitfühlendes Herz, eine helfende Hand.
Rezension Das einzige Kind
Hinweis: Das einzige Kind wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bzw. diese Rezension wurde dadurch nicht positiv beeinflusst.
In ihrem neuen Roman Das einzige Kind erzählt Erfolgsautorin Hera Lind die wahre Geschichte um den kleinen Djoko, der sich im Zweiten Weltkrieg größten Gefahren ausgesetzt sieht und um eine bessere Zukunft kämpft.
Obwohl Hera Lind so etwas wie das Urgestein der deutschen „Frauenliteratur“ ist, muss ich gestehen, dass ich bisher noch keins ihrer Bücher gelesen hatte. Das liegt jedoch daran, dass sie erst seit relativ kurzer Zeit historische (Tatsachen-) Romane schreibt, wie neben Das einzige Kind etwa auch den DDR-Roman Mit dem Mut zur Liebe* oder das in der deutschen Nachkriegszeit angesiedelte Buch Das letzte Versprechen*.
Umso gespannter war ich nun, ob mir Hera Linds Schreibstil gefallen würde und wie sich Das einzige Kind gegenüber den vielen anderen Zweiter Weltkrieg Romanen, die ich gelesen habe, schlägt.
Dass sich die Autorin dazu entschieden hat, die Ereignisse aus der Sicht des kleinen Djoko zu erzählen, der direkt zum Anfang der Geschichte zum Waisenkind wird, war aus meiner Sicht eine sehr gute Wahl. Auf diese Weise konnte die einfühlsame und bildhafte Darstellung insbesondere der Gefühlswelt des kleinen Protagonisten zu einem absoluten Highlight des Buches werden.
Was Djokos Leben und seine Erlebnisse auf der Flucht angeht, ist es für mich fast unvorstellbar, dass dem Kleinen solche schrecklichen Dinge widerfahren sind. Umso schlimmer wird es, wenn man bedenkt, dass etwa 250.000 Vollwaisen während des Zweiten Weltkriegs auf sich allein gestellt waren und um ihr Überleben kämpfen mussten.
Im Fall von Djoko wurden die Leiden zum Glück immer wieder durch Menschen gelindert, die dem Jungen geholfen und sein Leben etwas besser gemacht haben. Sehr schön fand ich in diesem Zusammenhang, dass im Nachwort des Buchs der echte Djoko, Franz Peters-Engl, zu Wort kam.
Der Roman war zu jeder Zeit lebendig erzählt und spannend. Besonders gefreut habe ich mich, dass ich durch die Schilderung der historischen Hintergründe mein Wissen über die Zeit des Zweiten Weltkrieges nochmal etwas erweitern konnte.
Insgesamt ist Das einzige Kind* ein sehr bewegendes Buch, das mir sehr gut gefallen hat und sicherlich zu den besseren Zweiter Weltkrieg Romanen zählt, die ich bisher gelesen habe.
Nicht zuletzt auch aufgrund des schönen Schreibstils der Autorin habe ich mir vorgenommen, demnächst auf jeden Fall weitere historische Romane von Hera Lind zu lesen.
Als Rezept zu Das einzige Kind habe ich einen Klassiker der Balkan Küche zubereitet, den man gut als (vegetarische) Hauptspeise, aber auch als Beilage zum hierzulande sehr bekannten Cevapcici essen kann: Djuvec Reis.
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