DAS MÄDCHEN AUS PRAG von Tereza Vanek

Verlag: Edel Elements

Seitenzahl: 595 Seiten

Historische Epoche: Zweiter Weltkrieg und 1990er Jahre

Schauplatz: Prag

Inhalt:

In Das Mädchen aus Prag* erzählt Tereza Vanek von zwei jungen Frauen. Die eine gerät im Prag zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zwischen die Fronten, die andere forscht Ende der 1990er Jahre in ihrer Vergangenheit.

1997: Nach ihrem Studium geht Marina als Deutschlehrerin nach Prag. Das ehemalige Ostblockland ist für sie eine völlig neue Welt, in der sozialistische Tristesse und optimistische Aufbruchsstimmung aufeinandertreffen.

In einem Club trifft sie auf Zach Cohen und verliebt sich in ihn. Er ist der erste Jude, den sie je näher kennengelernt hat und die Gespräche mit ihm bringen sie dazu, sich näher mit der Geschichte ihrer eigenen Familie auseinanderzusetzen.

1939: Julia reist nach Prag, um ihren Bekannten Arthur um Hilfe zu bitten, da ihr Bruder aufgrund seiner kommunistischen Überzeugung verhaftet wurde.

Arthurs Familie hat gute Beziehungen zu wichtigen Mitgliedern der Nazi-Regierung und Julia hofft, sie können ihrem Bruder helfen. Als Gegenleistung für seine Hilfe nimmt sie Arthurs Heiratsantrag an.

Doch kurz darauf begegnet sie einem Mann, der sie magisch anzieht, aber dem tschechischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung angehört…

Rezension Das Mädchen aus Prag

In diesem historischen Prag Roman führt Autorin Tereza Vanek ihre Leser in zwei Zeitsträngen in die Goldene Stadt an der Moldau.

1997 reist Maria in die tschechische Hauptstadt, um dort zu arbeiten, während die zweite Hauptfigur, Julia, 1939 in das von den Nazis besetzte Prag kommt.

Beide Protagonistinnen wurden sehr schön gezeichnet, sodass man sich die beiden doch sehr unterschiedlichen Frauen gut vorstellen konnte.

Zudem hat der flüssige und sehr bildhafte Schreibstil dafür gesorgt, dass ich schnell in die Handlung eintauchen konnte und davon mitgerissen wurde – insbesondere vom Erzählstrang um Julia bzw. den Zweiten Weltkrieg.

Die historischen Hintergründe waren nämlich hervorragend in die Geschehnisse eingebunden und besonders die politische Lage im von den Nazis besetzten Prag und das Leben der Tschechen wurde stimmungsvoll in Szene gesetzt.

Daneben war die Schilderung von Marias Leben im Prag der 90er Jahre für meine Begriffe nicht so gut erzählt und wirkte etwas flach.

Dennoch konnte mich Das Mädchen aus Prag durch seine wechselnden Zeitperspektiven und einige unerwartete Wendungen gut unterhalten.

Nach Die Rebellin von Shanghai kann ich also auch dieses Buch aus der Feder von Tereza Vanek empfehlen.

EDIT: Als Rezept zu Das Mädchen aus Prag habe ich etwas typisch Tschechisches zubereitet und hier im Blog veröffentlicht: eine Kulajda Pilzsuppe.

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