DIE SARDISCHE HOCHZEIT von Grit Landau
Verlag: Droemer
Seitenzahl: 384 Seiten
Historische Epoche: 1920er Jahre
Schauplatz: Sardinien
Inhalt:
In Die sardische Hochzeit* erzählt Grit Landau von einer schicksalshaften Woche im Italien der 1920er Jahre und einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte auf Sardinien.
Italien, 1922 – kurz vor Mussolinis Machtergreifung: Leo Lanteri, Kriegsveteran und Erbe einer ligurischen Olivenplantage, hat im Streit einen Faschisten getötet und muss untertauchen. Sein Vater schickt ihn nach Sassari auf Sardinien – für den smarten, jazzbegeisterten Leo das Ende der Welt.
Doch auf der „vergessenen Insel“ brodelt es: Sardinien steht wie der Rest Italiens am Rand eines Umsturzes. Auch Leo gerät bald zwischen alle Fronten, denn auf dem Landgut des Mussolini-Anhängers Soriga trifft er auf die Liebe seines Lebens: Gioia, die eigenwillige Tochter des Hauses.
Kein guter Zeitpunkt, um sich zu verlieben, denn die musikalisch begabte Gioia soll keine Woche später heiraten, den Spross eines ursardischen Clans von Pferdezüchtern – und die Traditionen dieser Familie sind mörderisch.
Rezension Die sardische Hochzeit
In Die sardische Hochzeit führte mich die Autorin – wenig überraschend – nach Sardinien, konkret ins Jahr 1922, also kurz vor der Machtergreifung von Benito Mussolini in Italien.
Dabei begleitet man in diesem historischen Roman die beiden Protagonisten Leo und Gioia durch die Handlung. Beide sind gut gezeichnet, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte. Auch das Leben auf Sardinien zur damaligen Zeit, sowie auch das auf dem italienischen Festland, wird schön beschrieben und mit der Romanhandlung verbunden.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich keine großen Erwartungen an Die sardische Hochzeit hatte. Dem Titel nach geurteilt, ging ich davon aus, dass mich eine leichte Liebesgeschichte mit eher weniger stark ausgeprägtem historischen Hintergrund erwartet.
Zu meiner positiven Überraschung habe ich mich da allerdings getäuscht: Das Buch ist geprägt von der Darstellung der geschichtlichen Ereignisse, die vier Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges ganz Italien in Unruhe stürzten und Europa für immer verändern sollten.
Da ich schon viel über die Machtergreifung der Faschisten in Deutschland gelesen hatte, aber so gut wie gar nichts dazu in Bezug auf Italien wusste, fand ich es sehr interessant und lehrreich, diese Bildungslücke durch Die sardische Hochzeit etwas schließen zu können und mein Wissen zu vermehren.
Die Schattenseite der Medaille ist hier allerdings, dass es Grit Landau für meinen Geschmack teilweise etwas übertrieben hat und mir die Geschichte um Leo und Gioia manchmal zu sehr an den Rand gedrängt vorkam.
Auch die Mythen aus Sardinien, die die Autorin vor viele Kapitel eingeflochten hat, kamen nicht so gut bei mir an, da sie mich etwas verwirrt und aus dem Lesefluss herausgerissen haben. Diese beiden Kritikpunkte zusammengenommen sorgten auch dafür, dass ich das Buch als nicht sonderlich lebendig geschrieben empfand.
Insgesamt ziehe ich daher folgendes Fazit zu Die sardische Hochzeit: Es handelt sich um einen auf alle Fälle lehrreichen Roman, der jedoch nicht leicht zu lesen ist. Daher empfehle ich ihn allen, die auf unterhaltsame Weise mehr über die Geschichte Italiens nach dem Ersten Weltkrieg erfahren möchten und nur bedingt jenen, die nach leichter historischer Lektüre suchen.
Als Rezept zum Buch kam bei uns diesmal natürlich etwas Typisches für Sardinien auf den Tisch, nämlich Culurgiones.
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