
Das geheime Bildnis von Ellery Lloyd
Verlag: Knaur
Seitenzahl: 432 Seiten
Historische Epoche: 1930er, 1990er und Gegenwart
Schauplatz: England, Frankreich und Vereinigte Arabische Emirate
Inhalt:
In dem raffinierten Krimi Das geheime Bildnis* erzählt das Autorenduo Ellery Lloyd auf drei Zeitebenen die Geschichte eines verschollenen Kunstwerks sowie von dem bewegten Leben der Künstlerin.
Paris, 1938: Hierher hat sich die begabte junge Malerin und reiche Erbin Juliette Willoughby vor ihrer Familie geflüchtet, zusammen mit ihrem 20 Jahre älteren, verheirateten Geliebten. Als beide bei einem Brand ums Leben kommen, verbrennt auch Juliettes Meisterwerk, das surrealistische Gemälde Selbstporträt als Sphinx.
Cambridge, 1991: Die Kunst-Studenten Caroline und Patrick stoßen auf Hinweise, dass Juliettes Tod kein Unfall war, und kommen sich dabei näher. Es scheint, als hätten die aristokratischen Willoughbys bis heute etwas zu verbergen …
Dubai, Gegenwart: Patrick, mittlerweile Kunsthändler wie sein Vater, fädelt ein sensationelles Geschäft ein. Eine überraschend aufgetauchte zweite Version von Selbstporträt als Sphinx wird für einen märchenhaften Betrag verkauft.
Am nächsten Tag wird Patrick wegen Mordes verhaftet: Sein ältester Freund – der letzte Erbe der Willoughbys – wurde mit aufgeschnittener Kehle gefunden. Auf der Tatwaffe, dem zerbrochenen Stil eines Champagnerglases, sind Patricks Fingerabdrücke.
Enthält Juliettes Gemälde den Schlüssel zu den tödlichen Geheimnissen ihrer Familie?
Rezension Das geheime Bildnis
Hinweis: Das geheime Bildnis wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bzw. diese Rezension wurde dadurch nicht positiv beeinflusst.
Ich bin normalerweise kein allzu großer Freund von Kriminalromanen – oft sind sie mir zu stupide oder setzen zu sehr auf blutige Effekte statt auf echte Spannung. Das geheime Bildnis hatte mich aber durch sein Setting in der Kunstwelt sofort angesprochen.
Gleich vorweg: Die Entscheidung, dem Buch eine Chance zu geben, habe ich keinesfalls bereut.
Ellery Lloyd gelingt es auf beeindruckende Weise, eine vielschichtige und intelligent konstruierte Geschichte zu erzählen, die sowohl fesselnd als auch überraschend ist. Die Handlung ist genial durchdacht, wunderbar geschrieben und überzeugt mit einer Taktung, die absolut auf den Punkt ist.
Die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitebenen – von der surrealistischen Szene im Paris der 1930er bis zur modernen Kunstwelt mit ihren Auktionshäusern, Galerien und Geheimnissen – sind klar, sinnvoll gesetzt und steigern die Spannung von Kapitel zu Kapitel.
Trotz mehrerer Erzählstränge wirkt nichts überladen oder verwirrend. Im Gegenteil: Die Geschichte entfaltet sich mit jeder Seite weiter und lässt einen kaum los. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass die Handlung nicht oder nur minimal vorhersehbar ist.
Man entwickelt zwar Theorien, hängt an kleinen Hinweisen – aber gerade das macht die Spannung aus: Man will wissen, ob man richtig liegt oder ob einen das Autorenduo doch noch einmal überrascht.
Auch die Figuren tragen viel zum positiven Gesamteindruck bei: Sie sind glaubwürdig, sympathisch und angenehm vielschichtig – keine Abziehbilder, sondern echte Charaktere mit Vergangenheit, Ecken, Kanten und Emotionen.
Ein besonderes Highlight sind für mich die Einblicke in die Welt der Kunst: Ob es um die surrealistische Bewegung in Paris oder die Mechanismen des modernen Kunstmarkts geht – alles wirkt fundiert, sorgfältig recherchiert und atmosphärisch dicht. Man merkt, dass hier nicht nur ein spannender Plot, sondern auch ein echtes Interesse an Kunstgeschichte und -szene dahintersteckt.
Alles in allem ist Das geheime Bildnis ein Kriminalroman, der weit über Genrestandards hinausgeht. Das Buch ist spannend, klug konstruiert und hat Tiefe und Stil. Für mich eine echte Überraschung und ein Leseerlebnis, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann – auch (oder gerade) für alle, die sonst keine typischen Krimileser sind.
Als Rezept zu Das geheime Bildnis hatte ich die Auswahl zwischen etwas aus England, Frankreich oder gar Dubai. Ich habe mich schließlich gegen selbstgemachte Engelshaar-Schokolade und für ein einfaches Sandwich entschieden, das ein absoluter Klassiker aus Paris ist und auf den Namen Jambon Beurre hört.
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