Ihr kennt mich nicht
Rezensionen

IHR KENNT MICH NICHT von Julie Héraclès

Verlag: Droemer

Seitenzahl: 368 Seiten

Historische Epoche: Zweiter Weltkrieg

Schauplatz: Chartres


Inhalt:

In Ihr kennt mich nicht* erzählt die französische Autorin Julie Héraclès auf der Grundlage einer wahren Begebenheit eine fiktive Geschichte über das berühmte Foto Die Geschorene von Chartres.

Am 16. August 1944 wird die 24-jährige Simone Touseau kahlgeschoren, auf der Stirn mit einem Hakenkreuz gebrandmarkt und anschließend durch die Straßen von Chartres getrieben.

Man wirft ihr horizontale Kollaboration mit den Nazis vor. Der Kriegsfotograf Robert Capa hält fest, wie Simone ihr Baby durch einen johlenden Mob trägt.

Aber was denkt und fühlt die Frau auf dem Foto? Wie wurde sie zu einer Kollaborateurin? Und welches Geheimnis gibt sie nicht preis?

Rezension Ihr kennt mich nicht

Hinweis: Ihr kennt mich nicht wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bzw. diese Rezension wurde dadurch nicht positiv beeinflusst.

Julie Héraclès brachte mir in dem in Frankreich bereits mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman Ihr kennt mich nicht die Geschichte der jungen Simone Touseau näher.

Simone wurde nach der Befreiung ihrer Heimatstadt Chartres von ihren Landsleuten geschoren und als Verräterin in den Straßen der Stadt vorgeführt, was in einer sehr berühmten Kriegsfotografie von Robert Capa um die Welt ging.

Wie man anhand des Titels schon erahnen kann, lässt die Autorin ihre Hauptfigur in der Ich-Perspektive agieren und ihr Leben erzählen. Auf diese Weise bekommt man nicht nur einen sehr guten Einblick in Simones Gefühlswelt, sondern erfährt auch viel über die Zeit und die Menschen.

Ihr kennt mich nicht wird dadurch zu einem sehr tiefgründigen historischen Roman, der mich berührt, aber auch entsetzt hat.

Simones Stärke, durch die sie die Erniedrigungen mit aufrechtem Gang erträgt, in dem Wissen, dass sie geliebt hat und geliebt wurde, war beeindruckend. Gleichzeitig fand ich die Darstellung dieser Szene aber auch etwas zu theatralisch.

Insgesamt ist Ihr kennt mich nicht aufgrund der schweren Thematik und des nicht gerade leicht zugänglichen Schreibstils der Autorin kein Buch, das ich in einem Rutsch durchlesen musste, ohne es aus der Hand legen zu können.

Wer aber mal Abwechslung von der eher leichten Kost sucht, die historische Romane oft bieten, und Wert auf hervorragend gezeichnete Figuren legt, ist bei diesem Roman sicherlich goldrichtig.

Als Rezept zu Ihr kennt mich nicht habe ich mich für einen alten Klassiker der französischen Küche entschieden, einen Poule au Pot Hühnereintopf.


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Zum Rezept: Poule au Pot

Ich bin Mitte 60, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Meine beiden großen Leidenschaften sind das Lesen und das Kochen. Besonders gerne koche ich Gerichte, die zu meinem letzten Lese-Abenteuer passen.

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